Rutesheimer Geschichte
Rutesheim hat sich in der flachen Senke eines wellig bewegten Geländes entwickelt. Funde auf dem "Hofrain" bestätigen, dass Rutesheim schon von den Kelten besiedelt war, die etwa um 500 v. Chr. über das heutige Pforzheim ins Land eindrangen. Flußnamen wie "Glems" oder "Neckar" stammen von den Kelten. Wahrscheinlich haben sie hier den Kirchberg befestigt und den alten "Holdergraben" mit Wall angelegt. Die Grabhügel der Markung jedoch, z.B. im "Hennenhäusle", stammen aus späterer Zeit.
Kurz vor Christi Geburt brachen die Römer ein. Sie bauten die "Steinstraße" Pforzheim - Rutesheim - Cannstatt. Zahlreiche Bodenfunde weisen auf einige römische Gutshöfe und Unterkünfte für Soldaten, wie auch auf eine schwunghaft betriebene Fabrikation von Ziegeln und Gefäßen. Der Töpferstempel von Rutesheim ist auf Funden heute noch anzutreffen. Verschiedene Römergefäße sind der Altertümersammlung in Stuttgart einverleibt. Im 3. Jahrhundert n. Chr. durchbrachen die Alemannen den Limes und machten der römischen Herrschaft bei uns ein Ende. Sie zerstörten deren Niederlassungen und lebten in Holzhütten in "Miemingen", "Bächingen" und "Brucklingen" am Wasserbach.
Um 500 n. Chr. kamen die Franken in unsere Gegend. Sie unterdrückten die Alemannen. Sie brachten das Christentum. Die Einzelhöfe gingen mehr und mehr ab und die Leute zogen sich in Dörfern zusammen.
Einer namens Ruotmar ist wohl der Gründer und Namensvater unserer Gemeinde. Die heutigen Bewohner sind neben Heimatvertriebenen die Nachkommen der einstigen Alemannen und Franken. Ein ganz spezielles Rutesheimer Geschlecht sind die "Jüngling", worunter wahrscheinlich die aus den 3. Alemannensiedlungen hereingewanderten jungen Leute zu verstehen sind.
Die weiteren ortstypischen Geschlechtsnamen "Duppel", "Philippin" und "Bolay" weisen auf fränkische Stammes-zugehörigkeit. Beim Ausgraben des Kellers Loyernstraße 3 stieß man auf ein fränkisches Grab aus der Zeit um 700.
Da die Reste der eisernen Grabbeigaben selten so schön beieinander gefunden werden, seien sie hier aufgezählt:
1 Wurfaxt, eine Speer- und Pfeilspitze, 1 Messer, 1 Woll- oder Haarschere und 1 Gürtelschnalle.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Rutesheim im Jahre 767 als "Villa Rothmaresheim in pago Enzigowe" (Enzgau) im Codex des Klosters Lorsch an der Bergstraße. Damals schenkte hier ein gewisser Hildemar dem Kloster Lorsch einen Hof mit 40 Jaucherten Ackerlandes (Cod. Laur. nr. 2399). Damit ist Rutesheim der älteste urkundlich erwähnte Ort im früheren Kreis Leonberg.
Um 1100 erschien zum erstenmal auch die Kirche. An das Eigentum der Kirche erinnern der "Widdumhof" und die "Pfarräcker", an die Herrschaft die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts abgabefreien Güter des "Hofrains" und die "Fronmaier"; deren Vorfahren waren Verwalter des ritterlichen Gutes, so wie die "Widmaier" der priesterlichen.
Am 30. Juni 1837 wurde das Dorf durch ein großes Brandunglück heimgesucht. In 3 bis 4 Stunden wurden zerstört: Das Rathaus, 47 freistehende Wohngebäude, 20 Wohngebäude mit angebauten Scheunen, 85 Wagenschuppen, Waschhäuser und Ställe. Die relativ breite, schnurgerade Ortsdurchfahrt und die verhältnismäßig geordneten Grundstückszuschnitte im Ortszentrum sind noch heute beredtes Zeugnis der damaligen weitsichtigen Wiederaufbauarbeit unserer Vorväter.
Anlässlich der Verleihung der Stadtrechte durch den Ministerrat des Landes Baden-Württemberg mit Wirkung vom 1. Juli 2008 wurde eine neue Stadtchronik Rutesheim herausgegeben. Sie kann im Rathaus, Zimmer 206, zum Preis von nur 20 € erworben werden.
Mit einer mehrmonatigen Ausstellung „Rutesheims Weg durch die Zeit“ und vielen weiteren Veranstaltungen feierte Rutesheim im Jahr 2017 sein 1250-jähriges Jubiläum. Im Katalog der Jubiläumsausstellung (PDF) (8,6 MB) finden Sie viele weitere Informationen zur spannenden Ortsgeschichte Rutesheims.
Rutesheimer Nationalspeise "Rohstrugel"
Sowohl in der Stadtchronik wie auch im Ausstellungskatalog findet man das Rezept für diese Rutesheimer Nationalspeise.
Die Rutesheimer haben ihren Spitznamen aufgrund ihrer schmackhaften Nationalspeise, dem Rohstrugel, erhalten.
Wer dieses Rezept für die Rutesheimer entdeckt hat, ist nicht bekannt. Fest steht, dass die alten Rutesheimer dieses Gericht sehr mochten und in der Fremde davon träumten. Sicher ist auch, dass in der näheren Umgebung diese Speise nicht serviert wird, außer die Köchin stammt aus Rutesheim.
Heute pflegen vor allem noch der Landfrauenverein Rutesheim e.V. und die Fußballabteilung der Sport- und Kulturvereinigung - SKV Rutesheim e.V. diese Rohstrugel-Tradition. Die Landfrauen backen Rohstrugel bei ganz besonderen Veranstaltungen. Die SKV Rutesheim veranstaltet jedes Jahr Ende Oktober ihr „Rohstrugel-Fußballturnier“ in der Sporthalle Bühl I, bei dem man frisch gebackene Rohstrugel genießen kann. Natürlich hat der Wanderpokal dieses Fußballturniers eine echte Rohstrugel-Form.
Hier sei das Rezept verraten:
Zutaten für eine runde Form von ca. 26 cm Durchmesser:
500 g Nudelteig (heute Fertigprodukt, früher selbst gemacht)
ca. 500 g Äpfel
2 - 3 Eier
1 Esslöffel Öl
1 Sauerrahm
ca. ½ l Milch
½ Teelöffel Salz
Fett zum Ausstreichen der Form
etwas Butter
Zubereitung
Vom abgewickelten Nudelteig schneidet man 4 Stücke zu je ca. 40 cm Länge ab. Die geschälten und in kleine Würfelstücke geschnittenen Äpfel verteilt man auf die Teigstücke und rollt diese zu ca. 40 cm langen Rollen (Rugel) locker zusammen.
Sie werden dann in die gut gefettete, hitzebeständige Form (Scherben) im Kreis eingelegt. Anschließend bereitet man aus Eiern, Öl, Sauerrahm, Milch und Salz eine gut geschlagene (mir saget: „vòrklepperte“) Soße (auf Ruedàmsàresch: à Driàlàzà), gibt diese über die Teigrollen und gießt dann mit Milch so viel nach, dass die Rollen etwa noch einen Finger breit herausschauen.
Damit alles schön gebacken wird, gibt man noch etwas Butterflöckchen darüber und lässt es bei 200° C backen. Die Salzmenge ist Geschmacksache und muss nach Belieben ausprobiert werden. Auch die Backdauer im vorgeheizten Backofen kann je nach Gerät variieren.
Fertig ist der Rohstrugel, wenn der Nudelteig oben braun und knusprig ist, nach ca. 45 bis 60 Minuten.
Kurzfilm Landesschau Mobil
Unterwegs in Rutesheim - Neue Ortsmitte, Bibliothek, Freizeitpark, Oldtimer.
Zusammenschluss von Rutesheim und Perouse: Jubiläum 50 Jahre
Am 01.01.2022 jährte sich zum 50. Mal der offizielle Zusammenschluss von Rutesheim und Perouse. In einer Sonderausgabe erinnern wir an die damaligen Ereignisse und an die Entwicklung unseres Waldenserorts Perouse in den vergangenen 50 Jahren.
Sonderausgabe (PDF) (13 MB)
Perouse 1699 - 1999: 300 Jahre Waldenserort
Am 13. Juni 1699 kamen 71 Waldenserfamilien (242 Personen) in Heimsheim an und bauten am östlichen Rand der Markung Baracken. Zur Erinnerung an ihren Heimatort Perosa im unteren Tal des Chisone nannten sie ihren neuen Ort Perouse. Von ihren Waldensernamen sind bis heute erhalten geblieben: Baret, Mouris, Simondet und Vinçon. Weitere Familien mit Waldensernamen, Baral, Charrier, Gayde, Jaimet, Roux und Servay, sind zugezogen. Nach schwierigen Anfängen war man 1738 in der Lage, in der Hauptstraße das schlichte Gotteshaus zu errichten. Neben dem Kircheneingang erinnert das Waldenserwappen mit dem Wahlspruch „Lux lucet in tenebris“ (Das Licht leuchtet in der Finsternis) an vergangene schwere Zeiten. Im Jahr 1839 kauften die Perouser der Stadt Heimsheim für 3.924 Gulden die Markungsrechte ab. 140 Jahre nach seiner Gründung war Perouse damit eine selbständige Gemeinde. Weil die Markung mit 266,5 ha sehr klein war, blieb Perouse eine arme Gemeinde.
Um 1885 begannen die Perouser mit dem Anbau des Krautes und machten damit die besten Erfahrungen und Geld. Es ist auch heute für seine gute Qualität bekannt.
1888 wurde die Spar- und Darlehenskasse Perouse, die heutige Volksbank, gegründet.
1893 konnte der unermüdlich tätige Pfarrer Wilhelm Kopp erreichen, eine Wasserleitung von Heimsheimer Quellen nach Perouse zu bauen. Diese wurde 1895 fertiggestellt und mit einem Wasserfest eingeweiht. Seit 1985 ist Perouse an die Wasserversorgung Rutesheim angeschlossen.
Weitere historische Bauten sind das Ev. Pfarrhaus (1762), Zehntscheuer und das Rathaus (1867). Das Henri-Arnaud-Denkmal bei der Waldenserkirche stammt von 1899.
Die Zunahme der Einwohner erforderte die Verbesserung der Infrastruktur. 1951 wurde ein Schulhaus in der Ortsmitte eingeweiht. Ab 1964 wurden die Hauptschüler zuerst in Heimsheim und ab 1973 in Rutesheim unterrichtet. 1973 hat das Kultusministerium die zweiklassige Grundschule Perouse aufgelöst und die Kinder seither in Rutesheim eingeschult. 1961 wurde der Friedhof erweitert und eine Friedhofhalle gebaut. 1962 folgten die Kanalisation und die Kläranlage. Nachdem 1968 ein Kindergarten an der Silcherstraße neu gebaut wurde, folgte bereits 1970 die neue Gemeindehalle.
Für eine sinnvolle Gestaltung der Freizeit der beruflich überwiegend nach Rutesheim, Leonberg und Stuttgart auspendelnden Perouser/innen und ihren Familien bieten die Organisationen und Vereine in Rutesheim und Perouse breit gefächerte Angebote im sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich. Zu nennen sind hier die kirchlichen Gruppen und Vereine in Perouse mit zusammen rd. 700 Mitgliedern: CVJM mit Posaunenchor, Kirchenchor der Ev. Kirchengemeinde, Gesangverein „Liederlust“, der Sportverein mit zwei Abteilungen Fußball / Tennis sowie Modellflug-Club Perouse. Die Ev. Kirchengemeinde weihte 1986 ihr neues Gemeindehaus beim Pfarrhaus ein. Der CVJM unterhält zudem ein schönes Vereinsheim mit Spielgelände im Förstle. Jährliche festliche Höhepunkte sind das Sauerkrautfest, Krauthocketse, CVJM-Jugendsonntag und Straßenfest.
Im Zuge der Gemeindereform votierten 73 % der Perouser für Rutesheim. Am 1.1.1972 erfolgte der freiwillige Zusammenschluss mit Rutesheim. In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde Rutesheim den Ortsteil Perouse unter Wahrung seiner Eigenart weiter entwickelt und alle in der Eingliederungsvereinbarung genannten Zusagen erfüllt. Mit der Erschließung von drei Baugebieten Bauplatzwiesen, Hanfländer und Vallon ist die Einwohnerzahl von 900 Einwohnern am 1.1.1972 auf heute 1.250 gewachsen.
Seit dem Anschluss von Perouse an die Wasserversorgung Rutesheim 1985 durch eine Falleitung vom Hochbehälter Stockhau in Rutesheim zum Ortsnetz Perouse und Erweiterung des Hochbehälters Stockhau einschließlich einer Druckerhöhungsanlage gehören die vorher unzureichenden Druckverhältnisse in den höher gelegenen Gebieten und immer wieder vorkommenden Unterbrechungen der Wasserversorgung in Perouse der Vergangenheit an.
1994/95 wurden 1.370 m Hauptkanäle vom 1987 gebauten Regenüberlaufbecken erneuert. Neu angelegt wurden 2 Spielplätze, 1987 eine Begegnungsstätte für ältere Bürger im früheren Schulhaus. Seit 1984 ist eine zweite Gruppe im Kindergarten eingerichtet. Die Feuerwehr konnte 1983 ihr neues Feuerwehrgerätehaus beziehen. Im angrenzenden ehemaligen Lehrerwohngebäude wurde die neue Verwaltungsstelle eingerichtet. 1994 wurde ein neues Löschfahrzeug übergeben. Seit 1973 ist im fr. Schulhaus die Ortsbücherei eingerichtet. 1990 wurden alle Wohngebiete zu Tempo-30-Zonen und seit 1992 ist Perouse mit Breitbandkabel versorgt. Die Ortsumgehung Perouse im Zuge der Landesstraße Friolzheim - Rutesheim wurde 1998 Wirklichkeit. Anschließend hat die Gemeinde die seitherige 550 m lange Ortsdurchfahrt im Zuge der Sanierung Perouse verkehrsberuhigt und auch die historischen Gebäude Altes Rat- und Schulhaus und die Zehntscheuer grundlegend saniert.
Rechtzeitig vor dem Jubiläumsjahr erschien die Ortschronik Perouse, von Pfarrer Herbert Vinçon geschrieben. Sie kann im Bürgeramt im Rathaus erworben werden. Ein von Frau Beutelspacher-Stehle gefertigter Gedenkstein "300 Jahre Perouse" wurde 1999 in der Waldenserstraße aufgestellt.
Im Jahr 2002 wurde die Sanierung im wesentlichen abgeschlossen und eine Info-Tafel mit der Waldensergeschichte und der Geschichte von Perouse beim Henri-Arnaud-Denkmal aufgestellt. Im Jahr 2003 wurde die neue Aussegnungshalle Perouse eingeweiht.
Unser Waldenserort Perouse ist ein Kleinod im Kreis Böblingen mit historischen Wurzeln. Perouse hat sich wie die anderen Waldenserorte trotz schwerer Anfänge nach Vertreibung und Flucht insbesondere in den letzten Jahrzehnten seiner nunmehr über 300-jährigen Geschichte prächtig entwickelt.
Quellen:
Ortschronik Perouse von Pfarrer Herbert Vinçon
300 Jahre Waldenser in Deutschland, Deutsche Waldenservereinigung e.V.
Die Waldensergemeinde Perouse in Württemberg von Pfarrer Wilhelm Kopp
Beschreibung des Oberamts Leonberg von 1852
Heuweg
Die Heuwegsiedlung südlich von Rutesheim wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Ursprünglich wurde die Heuwegsiedlung durch viele Heimatvertriebene aufgebaut. Heute ist der Heuweg ein attraktives Wohngebiet nahe beim S-Bahn-Anschluss Rutesheim mit einer guten Stadtbus-Verbindung. Aktuell hat die Siedlung rund 700 Einwohnerinnen und Einwohner.
Im Jahr 2023 besteht die Heuwegsiedlung seit 70 Jahren. Hier ein Rückblick (PDF) (2,4 MB) in Text und Bild.
Geschichtsportal
Im Portal Kreisgeschichte BB hat der Landkreis Böblingen zu beinahe allen Städten und Gemeinden Beiträge zu den jeweiligen Ortsgeschichten eingestellt. Viele Lebensgeschichten von Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises sind darüber hinaus im Film festgehalten. Hier gelangen Sie zu den einzelnen Geschichtsportalen:
- Zeitreise BB - Beiträge zur Ortsgeschichte
- Zeitzeugen-BB - Lebensgeschichten in Interviews festgehalten
Rutesheim heute
Auf der Hochfläche zwischen Glems-, Würm- und Strudelbachtal gelegen, hat die landschaftliche Lage Rutesheims ihre unverkennbaren Reize. Heckengäu, Strohgäu und das Keuperbergland berühren sich bei Rutesheim und geben dem Landschaftsbild sein Gepräge. Zwar gehört der Ort und ein guter Teil der Gemarkung zum Strohgäu, doch formen die anderen Landschaftsräume das Gesamtbild der Stadt zweifellos wesentlich mit.
Im Norden, Westen und Süden ist Rutesheim von landschaftlich reizvollen Wäldern umgeben, die nach Osten hin allmählich in offenes Gelände übergehen.
Zieht man die Wirtschafts- und Infrastruktur, topografische Lage, Bildungs- und Freizeitangebote als Maßstab heran, hat Rutesheim für die Zukunft weiterhin gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Seit einigen Jahren hat Rutesheim rd. 11.000 Einwohner und zahlreiche öffentliche, geschäftliche und private Einrichtungen. Vollständig ist das schulische Angebot mit Grund-, Werkreal-, Realschule und Gymnasium im Schulzentrum Robert-Bosch-Straße. Eine Außenstelle der Grundschule ist im Schulhaus an der Hindenburgstraße. Im Bereich der Erwachsenenbildung bietet eine Außenstelle der Volkshochschule Leonberg in Rutesheim Vorträge, Kurse und Lehrgänge an. Insgesamt rund 35.000 Medien stehen den Leseratten in der Christian-Wagner-Bücherei Rutesheim und Perouse zur Verfügung.
Auch für die kleinsten Mitbürger ist gesorgt. In 8 Kindergärten stehen 500 Kindergartenplätze bereit. Die neuen Kinderkrippen "Spatzennest", "Küken" und "Haus der Kinder" bieten 60 Kinderkrippenplätze für 1- und 2-Jährige. Gelegenheit zu sportlicher Betätigung aller Art bietet ein großzügiges Sport- und Freizeitzentrum, mit den Sporthallen Bühl I und II, die Sportanlagen Bühl und Spitzwiesen sowie die Kleinschwimmhalle und Tennishalle, zahlreiche Tennisplätze in Rutesheim und Perouse sowie dazwischen der Freizeitpark mit einem Minigolfplatz und Waldhochseilgarten. Zu Erholung und Entspannung laden die Wälder um Rutesheim mit ihren Spiel- und Grillplätzen ein. Als Treffpunkt für die Jugend besteht ein Jugendtreff, der 1990 einen attraktiven Neubau zwischen Schul- und Sportzentrum beziehen konnte.
Unsere älteren Mitbürger treffen sich in der Begegnungsstätte im Widdumhof, die 1994 eingeweiht wurde. Die Perouser besuchen seit 1987 einen eigenen "Treffpunkt Perouse". Diejenigen, denen es nicht so gut geht, finden bei der Sozialstation Rutesheim und bei der Nachbarschaftshilfe der Rutesheimer Kirchengemeinden Rat und tatkräftige Hilfe. Im Widdumhof wurden 1994 34 seniorengerechte, betreute Wohnungen geschaffen, im Jahr 2000 ein Pflegeheim mit 28 Pflegeplätzen und 2009 ein zweites Pflegeheim im "Haus am Marktplatz" mit 32 Pflegeplätzen.
Für öffentliche Veranstaltungen, auch für den Sportbetrieb stehen die Festhalle in Rutesheim und die Gemeindehalle Perouse sowie der Feuerwehrsaal in Rutesheim, in Perouse der fr. Schulsaal im Alten Schul- und Rathaus und die Zehntscheuer zur Verfügung. Kulturelle Großveranstaltungen jeglicher Art können in der neuen Sporthalle Bühl II stattfinden, die bis zu 1.200 Besuchern PLatz bietet.
Sehr beliebt sind auch die Eisengriffhütte und der neue Bürgersaal in der Christian-Wagner-Bücherei.
Die Stadtverwaltung ist in dem 1977 eingeweihten modernen Rathaus an der Leonberger Straße untergebracht.
War Rutesheim früher eine hauptsächlich landwirtschaftlich orientierte Gemeinde, so hat sie sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm weiter entwickelt. Neben attraktiven Wohn- und Gewerbegebieten wurden zahlreiche öffentliche Einrichtungen neu geschaffen. Die Stadterhebung zum 1. Juli 2008 war die logische Folge. Rutesheim ist gut an das öffentliche Nahverkehrsnetz angeschlossen. Allein von und nach Leonberg bestehen täglich über 135 Busverbindungen. Rutesheim verfügt über eine eigene Haltestelle an der S-Bahn Stuttgart - Weil der Stadt (S 6). Zur S-Bahn-Haltestelle und zum "Heuweg" fährt der Stadtbus, der um ein günstiges 1-€-Ticket, das in ganz Rutesheim gilt, ergänzt wurde. Die Autobahn A 8 Stuttgart – Karlsruhe wurde zwischen Leonberg und Heimsheim sechsspurig ausgebaut. Mit dem neuen direkten Autobahnanschluss Rutesheim und der Nordumfahrung Rutesheim hat die Stadt Rutesheim eine hervorragende Verkehrsanbindung und zugleich wurde die dringend notwendige Entlastung des Ortskerns erreicht.
50 aktive örtliche Vereine und die Kirchengemeinden tragen zu einem regen sportlichen und kulturellen Leben bei und organisieren zahlreiche öffentliche Veranstaltungen. Traditionell wird in Rutesheim nicht nur gearbeitet, sondern auch gemeinsam gefeiert. Zum Beispiel in Rutesheim beim Fleckenfest im Juni, in Perouse beim Dorffest im Juli und beim Sauerkrautfest Anfang Oktober.
Sehenswert ist die Ev. Johanneskirche und die sanierte und neu gestaltete Stadtmitte Rutesheim, mit neuem Marktplatz, Bücherei, Cafés, Restaurants, Hotel und Fachgeschäften, Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Straßen und Plätzen.
Rutesheim ist eine attraktive Kleinstadt mit guten Strukturen und vielen ehrenamtlich engagierten Menschen. Leben und arbeiten wir gemeinsam dafür, diese guten Strukturen und diese gute Gemeinschaft zu bewahren.
Martin Killinger
Erster Beigeordneter