Informationsabend zum Thema Starkregenrisikomanagement

Wichtige Antworten für Rutesheimerinnen und Rutesheimer

Übersichtskarten

Hier finden Sie die Gefahrenkarten (PDF) (PDF) (17,2 MB) (17,2 MB) zum Starkregenrisikomanagement.

Folgen von Starkregenereignissen, wie vollgelaufene Keller, sind für Betroffene sehr ärgerlich und unter Umständen teuer. Immer wieder erleben wir, dass man künftig jederzeit mit extremem Wetter rechnen sollte. Ein kurzes Unwetter reicht, um stellenweise schwere Schäden zu verursachen. Die Stadt Rutesheim hatte deshalb letzte Woche zu einem Infoabend eingeladen, der sich rund um das Thema Starkregenrisikomanagement drehte.

Dieses Thema liegt Bürgermeisterin Susanne Widmaier extrem am Herzen, aber es hat zwei Seiten, die kommunale und die private. Für die Rathauschefin ist ganz klar, die Stadt tut selbstverständlich ihren Teil, um die Bevölkerung zu schützen. Auf ihre Initiative hin wurde das Starkegenrisikomanagement beauftragt, denn auch ohne Gewässer im Stadtgebiet, sind manche Bereiche bei extremen Wetterereignissen von Überflutungen betroffen.

Das Ergebnis eben dieser Starkregenrisiko-Analyse wurde im Sitzungssaal vor einem interessierten Publikum vorgestellt. Joachim Liedl vom beauftragten Ingenieurbüro Winkler und Partner gab einen Überblick, präsentierte die Gefahrenkarten und beantwortete gerne alle Fragen der Rutesheimerinnen und Rutesheimer. „In die Starkregengefahrenkarte fließen viele Faktoren ein, wo fließt Wasser schneller, wo steht es, wo gibt es Durchlässe oder Abflüsse.“

Mit der Gefahrenkarte des Ingenieurbüros kamen auch Empfehlungen für verschiedene Maßnahmen. Unter anderem gilt es natürlich städtische Liegenschaften zu schützen, wie das Rathaus. Dort könnten die technischen Anlagen im Untergeschoss beispielsweise durch den Einbau von druckdichten Türen besser geschützt werden.

Unter dem Strich steht nun ein Handlungskonzept, das aus drei Teilen besteht:

  • Information und Sensibilisierung der Bevölkerung
  • Festsetzung baulicher Vorkehrungen in Bebauungsplänen
  • Krisenmanagement im Notfall, Alarmierungen, Abläufe

Im privaten Bereich müssen die Rutesheimerinnen und Rutesheimer auch selbst aktiv werden, um ihr Hab und Gut zu schützen. Die erstellten Karten, zeigen, wo in Rutesheim und Perouse die Bereiche liegen, die am stärksten von Starkregenereignissen betroffen sind. Die kompletten Karten finden Sie online auf der Homepage der Stadt, direkt unter www.rutesheim.de auf der Startseite unter "Aktuelles".

Hier ein paar wertvolle Tipps für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer:

Ziel von sogenannten konstruktiven Maßnahmen ist es, Oberflächenwasser vom Gebäude, insbesondere von Gebäudeöffnungen wie Türen oder Fenstern, fernzuhalten. Bei Neubauten empfiehlt es sich, auf ebenerdige Zugänge gleich ganz zu verzichten. Durch verschiedene bauliche Konstruktionen kann ein Eintritt von Oberflächenwasser in ein Gebäude verhindert werden. Hier finden Sie unter anderem einige Tipps aus der Broschüre „Wie schütze ich mein Haus vor Starkregenfolgen?“ der Stadt Hamburg.

Bodensenken

Durch das Herstellen eines vom Gebäude abfallenden Geländeniveaus gelangt das Oberflächenwasser nicht an ein Gebäude. Es kann stattdessen bei ausreichender Platz- und Versickerungskapazität auf dem Grundstück in eine Bodensenke geleitet werden, in der es versickern kann.

Bodenschwellen

Ein Wassereintritt auf ein Grundstück, das in einer Senke oder Hanglage liegt, kann im Einzelfall durch eine Bodenschwelle verhindert werden. Der öffentliche Verkehrsraum darf natürlich nicht gefährdet werden.

Aufkantungen an Lichtschächten

Erdgeschossfußböden liegen häufig auf Geländehöhe.

Aufkantungen an Kellereingängen

Kellereingänge müssen nach DIN 1986-100 [3] an ihrer Türschwelle mit einer Aufkantung versehen werden, wenn die Entwässerungsanlage (Bodenablauf) des Kellereingangs mit einem Rückstauverschluss gesichert ist. Ansonsten droht der Kellereingang bei einem Rückstau im Sielnetz und geschlossenem Rückstauverschluss während eines Starkregens durch einfließendes Oberflächenwasser der Kellertreppe überflutet zu werden. Zusätzlich ist eine Überdachung von Kellereingängen empfehlenswert.

Barrierensysteme

Im Bedarfsfall können mobile Barrierensysteme (in der Regel aus Aluminium) innerhalb weniger Minuten aufgebaut werden. Diese Systeme bestehen aus seitlichen Halterungen mit Führungsschienen und Dammbalken, die in diese Führungsschienen eingesetzt werden.

Fensterklappen

Ein Wassereintritt durch Fenster kann auch mit Klappen verhindert werden, die dauerhaft installiert sind. Grundsätzlich wird bei einer Fensterklappe ein Rahmen um die abzudichtende Gebäudeöffnung, wie beispielsweise ein Kellerfenster, montiert. An dem Rahmen hängt eine Klappe mit Dichtung, die im Bedarfsfall hochgeklappt und mit dem Rahmen fest verschraubt wird.

Neubau

Als Schutzmaßnahmen gegen Bodenfeuchtigkeit und nichtstauendes Sickerwasser sind bei einem Neubau Abdichtung und Dränung relevant. Welche dieser Maßnahmen umgesetzt werden sollten, hängt von der Art des Bodens und dem zu erwartenden Wasseranfall ab.

Abdichtung

Abdichtungen schützen alle erdberührten Bauwerke, insbesondere den Keller, vor eindringender Feuchtigkeit. Bei einer nachträglichen Abdichtung erdberührter Bauteile gegen nichtstauendes Sickerwasser bzw. Bodenfeuchtigkeit, stellt besonders die vertikale Außenabdichtung in Verbindung mit horizontalen Abdichtungen eine wirkungsvolle Schutzmaßnahme dar.

Versickerungsfähige Flächen erhalten

Bauherren sollten darauf achten, so wenig Fläche wie möglich zu betonieren oder zu asphaltieren. Denn je weniger Fläche versiegelt ist, desto besser kann das Wasser versickern und desto weniger läuft oberirdisch ab.

Rückstausicherung

Extreme Niederschläge können die Kanalisation in kurzer Zeit überlasten. Das Wasser fließt dann nicht schnell genug ab, staut sich auf und sucht sich andere Wege. Über die Hausanschlussleitungen kann es schließlich in das Gebäude eindringen und Keller sowie tiefer liegende Wohnräume überfluten. Einen effektiven Schutz davor bietet eine Rückstauklappe. Sie verhindert, dass Wasser, Abwasser und schlimmstenfalls Fäkalien in das Haus drücken. Die beste Rückstausicherung nützt nur dann, wenn sie bei Starkregen auch funktioniert, das heißt ausreichend gewartet ist. Probleme können außerdem entstehen, wenn Dachabläufe vor der Rückstausicherung angeschlossen sind. Dann kann selbst bei geschlossener Rückstausicherung Regenwasser von der Dachfläche über den Dachablauf in das Untergeschoss eindringen. Die richtigen Ansprechpartner für Beratung, Einbau und Wartung von Rückstausicherungen sind Sanitärinstallateure.

(Quelle: „Wie schütze ich mein Haus vor Starkregenfolgen?“ / www.dieversicherer.de )

Sie haben Fragen?

Gerne berät Sie Herr Zander vom städtischen Tiefbauamt. Er ist erreichbar unter der Telefonnummer 07152 5002-1049 oder per E-Mail unter g.zander@rutesheim.de

Landkarte mit farbigen Einzeichnungen.