Rutesheimer Waldbegang 2024
Baumvielfalt macht den Wald klimaresilienter
Am vergangenen Freitag versammelte sich eine größere Menschengruppe am Minigolf-Parkplatz. Das Ziel: Der Rutesheimer Wald. Alexandra Radlinger, die Stellvertretende Amtsleiterin „Forsten“ im Landratsamt Böblingen, und Forstrevierleiter Ulrich Neumann nahmen Vertreter der Stadtverwaltung, den Gemeinderat sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger mit zum alljährlichen Waldbegang.
Auf der 1.622 Hektar großen Gemarkung findet man in Rutesheim rund 550 Hektar Wald. Und davon gehören rund 99 Prozent der Stadt. Bei den Laubbäumen bilden die Buchen den Schwerpunkt. Südlich der Autobahn ist noch ein starker Fichtenbewuchs zu finden. Knapp 50 Prozent der Bestände sind Buchen, gefolgt von rund 25 Prozent Fichten 7 Prozent Weißtannen und 5 Prozent Eichen. „Daran ändert sich aber im Moment sehr viel“, so Uli Neumann bei der kurzen Einführung ins Thema. Das Schaubild werde nach der nächsten Forsteinrichtung ganz anders aussehen, ist er sicher. Im Rahmen besagter Forsteinrichtung werden die Bestände überprüft und die Planungen für die nächsten zehn Jahre festgelegt. Dann wird sich zeigen, wie sehr sich der Rutesheimer Wald in den letzten Jahren verändert hat. Wo nachgepflanzt wurde, wo man sich auf die Naturverjüngung verlassen kann und wo der Forst nun gar nicht mehr eingreift.
Was uns gegen den Klimawandel rüste, sei vor allem eine Vielfalt an Baumarten. Noch könne man nicht so genau sagen, welche Arten sich behaupten werden, aber mit mehr Auswahl steht die Chance auf einen klimaresilienteren Wald deutlich besser. Das Forstteam um Ulrich Neumann tut alles, um den Rutesheimer Wald möglichst gesund zu halten. Dazu gehören auch mal außergewöhnlichere Maßnahmen, wie eine stellenweise Bodenschutzkalkung. Ein Unimog war kürzlich auf 24 Hektar Fläche unterwegs, um drei Tonnen Kalk pro Hektar auszubringen. Das Ziel ist, sauer gewordene Bodenflächen wieder auszugleichen. Ob es was gebracht hat, wird sich auch erst in ein paar Jahren zeigen. Einen Applaus gab es mitten im Wald für aufgestellte Möbelstücke. Die Fortsmitarbeiter haben aus Holz – natürlich aus dem Rutesheimer Wald – eine Bank mit Tisch gebaut. Weitere Bänke werden noch folgen.
Beim Abschluss des Waldbegangs direkt am Wasserhochbehälter nahe dem Minigolf-Platz drückte Bürgermeisterin Susanne Widmaier ihren Dank an Ulrich Neumann und sein Forstteam, aber natürlich auch an Alexandra Radlinger aus: „Unser Wald ist bei ihnen in guten Händen.“