Neue Querungshilfe auf Höhe des Flachter Tors
Verbreiterung des Radwegs zwischen Rutesheim und Flacht beschlossen
Zur Verbesserung der Geh- und Radweginfrastruktur soll der derzeit schmale und abschnittsweise schadhafte Weg entlang der K1017 zwischen Rutesheim und Flacht auf einer Länge von rund 2,3 Kilometern auf eine Breite von drei Metern ausgebaut werden. Nach dem Umwelt- und Verkehrsausschuss stimmte in seiner letzten öffentlichen Sitzung auch der Kreistag dieser Maßnahme zu. Ebenfalls beschlossen wurde der Bau einer neuen Querungshilfe für Fußgänger, Wanderer und Radler auf Höhe des Flachter Tors.
„Wir freuen uns sehr über diese Verbesserung der Radverkehrs-Infrastruktur und der Verkehrssicherheit“, kommentiert Susanne Widmaier die Beschlussfassung. „Diese Strecke ist eine wichtige Verbindung für den Alltags- und Freizeitverkehr. Die Fußwege rund um Rutesheim sind Teil der wichtigen Naherholungsgebiete für unsere Bevölkerung. Neben der Verbesserung für den Radverkehr bin ich sehr froh und dankbar, dass die wichtige Querung am Flachter Tor nun für alle Fußgänger und Radfahrer sicherer wird.", so die Bürgermeisterin. „Wir haben rund 2.550 Schülerinnen und Schüler, davon 350 aus Weissach mit Flacht. In Weissach gibt es allein im Entwicklungszentrum Porsche 7.500 Arbeitsplätze", ergänzt Erster Beigeordneter Martin Killinger. Das Nutzungspotenzial ist somit sehr groß.
Das spiegelt auch die Radverkehrskonzeption des Landkreises Böblingen wider, die die Strecke als Hauptradverkehrsverbindung erster Ordnung ausweist. Inzwischen konnte die Entwurfsplanung fertiggestellt und mit Weissach und Rutesheim abgestimmt werden und auch die Anhörung der Träger öffentlicher Belange ist erfolgt. Die Baumaßnahme soll im dritten Quartal dieses Jahres ausgeschrieben werden. Vergabe und Baubeginn erfolgen dann im Herbst 2024, sodass die Baumaßnahme bis Ende 2025 abgeschlossen werden kann.
Um die Alltagstauglichkeit entsprechend der Bedeutung für den Radverkehr zu gewährleisten sowie die Akzeptanz und Sicherheit zu verbessern, wird der Radweg entsprechend der Radverkehrskonzeption und den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen verbreitert und die Asphaltoberfläche erneuert. Bis auf einen kurzen Abschnitt auf Höhe des Gewerbegebiets Neuenbühl in Flacht – wo der Ausbau aufgrund der Geländeverhältnisse und bestehender Baumstrukturen lediglich auf zweieinhalb Meter Breite erfolgen kann – wird der Weg zwischen dem Kreisverkehr K1017 / K1082 in Rutesheim und dem Kreisverkehr K1017 / K1013 in Flacht über den gesamten Verlauf der K1017 auf drei Meter verbreitert. Die bestehende Radfurt an der Einmündung „Im Bühl“ in Flacht wird auf die neue Breite angepasst.
Der Radweg verläuft straßenbegleitend und wird durch einen begrünten Sicherheitsstreifen mit einer Regelbreite von 1,75 Metern abgesetzt. Im Ausnahmefall muss der Trennstreifen auf 1,05 Meter reduziert werden. Um den Fuß- und Radverkehr dennoch ausreichend zu schützen, muss in diesem Bereich sowie innerhalb kritischer Abschnitte ein Fahrzeugrückhaltesystem (Schutzplanke) gebaut werden.
Neben dem Beschluss zum Ausbau des Radweges begrüßte Martin Killinger auch die ebenfalls erfolgte Beschlussfassung zur baulastträgerübergreifenden Ausschreibung der Wegweisungsbeschilderung für das Radverkehrsnetz des Landkreises Böblingen sowie das Entgegenkommen des Landkreises im Hinblick auf die Anregungen der Stadtverwaltung Rutesheim, insbesondere zur Lage der beschlossenen Querungshilfe. „Die neue Querungshilfe ist nun exakt auf Höhe des Flachter Tors und nicht wie ursprünglich versetzt geplant“, sagt er. Das ist wichtig, da durch die beidseitigen Wanderparkplätze und als Teil des Rutesheimer Rundwegs dort relativ viele Menschen die schnell befahrene Kreisstraße queren. Die geltende Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 Stundenkilometern wird leider nicht von allen beachtet.
Um eine sichere Querung der K1017 für den Fuß- und Radverkehr zu gewährleisten, ist eine Querungshilfe mit Mittelinseln vorgesehen. Dafür sind ein verbreiterter Aufstellbereich und eine leichte Verschwenkung der Fahrbahn notwendig. Auch die Befahrbarkeit durch den dort ein- und ausfahrenden Langholzverkehr wurde bei der Ausgestaltung der Querungshilfe berücksichtigt.
Gemäß der aktuellen Kostenrechnung werden sich die Gesamtkosten der Maßnahmen auf rund 3,9 Millionen Euro belaufen. Die Aufnahme des Projekts in das LGVFG-Förderprogramm und das Sonderförderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes erfolgte bereits im Jahr 2022. Nach Rücksprache mit dem Regierungspräsidium Stuttgart rechnet die Landkreisverwaltung mit einem Fördermittelzuschuss in Höhe von 90 Prozent der Baukosten. Damit erhöht sich der Eigenanteil für den Landkreis von ursprünglich rund 0,2 auf rund 0,4 Millionen Euro.
Die beschlossene Maßnahme dient im Sinne einer guten Radverkehrs-Infrastruktur vor allem dem Klimaschutz und der Verkehrssicherheit. Deshalb hat sie die Stadtverwaltung Rutesheim von Anfang an vollauf unterstützt. Der Geh- und Radweg zwischen Rutesheim und Renningen soll ebenfalls saniert und verbreitert werden, im Wald soll eine Querungshilfe eingebaut werden. Derzeit erfolgt die Planung, der Ausbau ist auch für 2025 vorgesehen.