Ortsverschönerungs-Wettbewerb 2024

Der Bewertungsrundgang ist am 7. August erfolgt

Am 7. August 2024 - ein schöner Sommertag mit Regentropfen am Nachmittag - war die Bewertungskommission in allen öffentlichen Straßen einschließlich Sackgassen der Stadt unterwegs und hat die Hausgärten, soweit sie von der Straße aus zu sehen sind, bewertet. Gärten hinter hohen Hecken oder anderen geschlossenen Gehölzpflanzungen, die keinen Einblick zulassen, oder hinter den Häusern können nicht bewertet werden.

Die Bewertungskommission, Fachberater Manfred Nuber, Birgit Bäuerle und StR Harald Schaber (Obst- und Gartenbauverein Rutesheim e.V.), Bauhofleiter Siegfried Kappus, Tanja Kilper und Erster Beigeordneter Martin Killinger, stellten übereinstimmend fest, dass in diesem Jahr das Grün dank wiederholtem Regen und viel Sonnenschein üppig wächst. Es gibt erfreulich vielfältig durchgrünte und naturnahe Bereiche, die wahre Oasen für Fauna und Flora sind. Das Stadtbild wirkt dadurch attraktiv und abwechslungsreich. Auch dem lokalen Kleinklima kommt das zu Gute. Das ist, so Manfred Nuber, nicht mehr in allen Gemeinden so. Die fleißigen Garten- und Grundstücksbesitzer in Rutesheim und Perouse haben ein großes Lob verdient. Allerdings ist in der Summe ein Rückgang bemerkbar. Im Zuge der demographischen Entwicklung sind viele Gartenbesitzer leider nicht mehr so wie früher in der Lage, sich um ihr Grün zu kümmern. Auch sind immer noch vereinzelte Schotterflächen zu sehen. Diese heizen sich im Sommer sehr auf. Für Flora und Fauna sind sie sehr negativ und langfristig auch nicht pflegeleichter.

Zwar außerhalb der Bewertung, aber für durchweg prächtiges Grün und Blumenflor gebührt den Gärtnerinnen und Gärtnern des Bauhofes ein besonderes, großes Lob. Sie haben ihre Materie, die sehr zahlreichen kleinen wie größeren Grünanlagen im Griff. An den Straßen und Plätzen stehen prachtvolle Bäume mit positiver Wirkung für Raumgliederung, Luftregeneration und Schattenspende. Auch wenn die Pflege der Grünanlagen einen großen Aufwand und ein regelmäßiges Bewässern erfordert, so ist die Wirkung für das Stadtbild und den positiven Charakter einer Stadt durch nichts zu ersetzen. Der Schnitt, auch die Begrenzung zur Straße und zum Fußweg hin sowie die Sauberkeit – das kann man sehen. Das Straßenbild, der gepflegte Eindruck in den Siedlungsgebieten und die Ordnung auf öffentlichen Plätzen und Anlagen prägt die Stadt.

Viel Arbeit könnte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erspart werden, wenn Pizzaschachteln, Tetra-Paks, Zigarettenschachteln und -kippen und Flaschen nicht achtlos weggeworfen, sondern ordnungsgemäß, das heißt in Müllbehältern oder noch besser zu Hause, entsorgt und vor allem auch keine Scherben produziert werden würden.

Auch die Leistungen der Bürgerinnen und Bürger sind anzuerkennen. Quer durch Rutesheim, Heuweg und Perouse wurde immer wieder eine erfreuliche Qualität festgestellt. Verständnis muss man aber auch dafür haben, dass das zunehmende Alter oder die nachlassende Gesundheit vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger sich auch bei der Gartengestaltung und Gartenpflege bemerkbar machen. Dort wo Freiräume sind, war und ist man gärtnerisch aktiv. Es wird aber nicht nur gepflanzt, sondern auch gepflegt. Ausdauer, Stehvermögen und Sachverstand ist aus gärtnerischen Oasen herauszulesen. So schön die Spitzenleistungen sind, die Ortsverschönerung erfordert schöne Anlagen in großer Zahl.

Bei der Bewertung war immer mal wieder das Auffinden der Hausnummer nicht einfach. In wenigen Einzelfällen fehlt sie völlig. Eine von der Straße aus gut sichtbare Hausnummer kann im Notfall lebensrettend sein! Die Hausnummer muss nicht riesengroß sein – Hauptsache, sie ist von der Straße aus gut und zuverlässig erkennbar.

Was wurde außerdem festgestellt? Alle Frühjahrspflanzen waren naturgemäß längst verblüht und konnten leider nicht mehr in die Bewertung einfließen. Ohnehin wird nicht nur der Blumenflor bewertet. Offen und ansprechend, vielseitig gestaltete Gärten, interessante Wege und Mäuerchen, abwechslungsreiche Bepflanzungen in guter Pflege sowie ein Hausbaum, saubere, einladende Außenbereiche, Hausfassaden, Dachbegrünungen und bewachsene Wände gehen in die Bewertung mit ein. Große versiegelte Flächen, leblose Schotterflächen, Unrat, abgemeldete Kfz, Bauschutt und dergleichen machen dagegen keinen guten Eindruck. Anstrengungen an den stark befahrenen Hauptstraßen und in den Gewerbegebieten werden besonders berücksichtigt, weil die Bedingungen hier schwieriger sind und in den Hauptstraßen sich viel mehr Passanten an wohltuenden Farbtupfern erfreuen können.

Ein Lob gilt auch den Nutz- und Gemüsegärtnern. Viele abwechslungsreiche und gesund stehende Kulturen waren zu sehen.

Ein Riesenproblem ist die allgemeine Trockenheit und Wärmezunahme. Die Natur, vor allem auch der Wald, benötigen immer wieder auch Regen, idealerweise einen langanhaltenden Landregen, der in den Böden gut gespeichert werden kann. Enorm vermehrungsfreudig ist die Kirschessigfliege, die in reife Früchte ihre Eier legt. Weil die Nachkommen schon nach nur zwölf Tagen schlüpfen können, sind bis zu 15 Generationen in einem Jahr möglich! Auch neue invasive Arten, wie die Asiatische Hornisse - eine Bedrohung für unsere heimischen Bienen - machen zunehmend Sorgen.

Im privaten Bereich müssen Hecken und der Überhang von Zweigen und Ästen entlang von Fußwegen und Straßen konsequent zurückgeschnitten und das sogenannte Lichtraumprofil, Straßenlaternen, Verkehrszeichen und Straßennamenschilder zuverlässig freigehalten werden. Das ist aus Gründen der Verkehrssicherheit ganzjährig erforderlich und zulässig und leider an vielen Stellen in der Stadt im Argen.

Abschlussveranstaltung am 22. November 2024

Über das Gesehene wird der Fachberater für Obst- und Gartenbau beim Landratsamt Böblingen, Manfred Nuber, bei der Abschlussveranstaltung mit Preisverteilung am Freitag, 22. November 2024, 18 Uhr, in der Sporthalle Bühl II Rutesheim in Wort und Bild berichten und gute Tipps geben. Der OGV Rutesheim wird bewirten. Das bekannte Knittlinger Mundharmonika-Orchester wird den Abend musikalisch umrahmen. 

Alle Garten- und Blumenfreunde sind schon heute herzlich eingeladen.

Gruppenbild der Bewertungskommission vor dem Neuen Rathaus.
Die Bewertungskommission: Harald Schaber, Manfred Nuber, Siegfried Kappus, Tanja Kilper, Birgit Bäuerle und Martin Killinger (v.l.)