Seit Januar gibt es keinen Kinderreisepass mehr
Mit Beginn des Jahres wurden in Deutschland Kinderreisepässe abgeschafft. Konkret dürfen seit
1. Januar 2024 keine Kinderreisepässe mehr ausgestellt, verlängert oder aktualisiert werden. Stattdessen müssen Eltern nun einen Reisepass oder Personalausweis für ihre Kinder beantragen. Bereits ausgestellte Kinderreisepässe können zwar noch bis zum Ende ihrer Gültigkeit verwendet werden, dennoch raten Aline Haßler, Petra Henn und Yara Ramsayer vom Bürgeramt Rutesheim, zeitnah einen Reisepass oder Personalausweis zu beantragen.
„Wir möchten gerne alle Eltern darauf aufmerksam machen, dass die Bearbeitungszeit für diese Ausweisdokumente deutlich länger ist, weil sie bei der Bundesdruckerei in Berlin erstellt werden“, erklären sie. Es sei daher künftig nicht mehr möglich, dass Eltern spontan vorbeikommen, um ein Ausweisdokument zu beantragen, wie es seither beim Kinderreisepass möglich war.
Ein Grund für die Entscheidung, den Kinderreisepass abzuschaffen, ist laut Innenministerium die geringe Gültigkeit. Kinderreisepässe sind nur maximal 12 Monate gültig. Diese kurze Gültigkeitsdauer gilt für alle Standard-Ausweisdokumente ohne Chip, die die Mitgliedstaaten der EU für ihre Bürgerinnen und Bürger ausstellen, denn schwach geschützte Dokumente dürfen nicht länger als zwölf Monate gültig sein. Im Vergleich dazu sind normale, mehrjährig gültige Reisepässe mit vielen Sicherheitsmerkmalen sowie mit einem Chip ausgestattet.
Insbesondere bereits verlängerte Kinderreisepässe werden weltweit und teilweise auch innerhalb der EU nicht mehr überall als Ausweisdokument akzeptiert. Einige Staaten fordern, dass Passdokumente bei Einreise eine bestimmte Restgültigkeit aufweisen, in der Regel drei bis sechs Monate. Das schränkt die Verwendbarkeit eines Kinderreisepasses zusätzlich ein.
Die Anerkennung deutscher Kinderreisepässe durch andere Staaten kann durch Deutschland nicht beeinflusst werden. Aus diesen Gründen wurde beschlossen, den Kinderreisepass komplett abzuschaffen, um Familien auf Reisen Komplikationen zu ersparen und zudem den enormen Aufwand zu vermeiden, den die regelmäßige jährliche Neubeantragung eines Kinderreisepasses für Eltern wie Verwaltung mit sich brachte.